Obwohl Verdauungsbeschwerden nicht offiziell als direkte Symptome der Wechseljahre gelten, werden sie häufig während der Perimenopause und Menopause berichtet. Blähungen, Verstopfung, Magenkrämpfe – das sind Probleme, mit denen viele Frauen in dieser Lebensphase konfrontiert sind, aber warum?
Verdauungsprobleme und Wechseljahre: Ein oft übersehener Zusammenhang
Wenn von Wechseljahren die Rede ist, dominieren häufige Symptome wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen das Gespräch. Der Darm spielt dabei jedoch oft eine untergeordnete Rolle. Hormonelle Veränderungen, Stress und altersbedingte Beschwerden können die Verdauung in den Wechseljahren beeinträchtigen und bei vielen Frauen zu Frustration und dem Gefühl führen, nicht ausreichend unterstützt zu werden.
Der Zusammenhang zwischen Hormonen und Darmgesundheit
Das Zusammenspiel von Hormonen und Darmgesundheit ist tiefgreifend, insbesondere während der Wechseljahre, wenn es zu erheblichen Hormonschwankungen kommt. Das Verständnis dieser Zusammenhänge kann Aufschluss darüber geben, warum Verdauungsprobleme in dieser Lebensphase so häufig auftreten.
Hormonelle Schwankungen und Verdauungsveränderungen
Während der Menopause sinkt der Östrogen- und Progesteronspiegel im Körper drastisch. Diese Hormone sind nicht nur für die reproduktive Gesundheit unerlässlich, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Verdauungsfunktion:
- Östrogen : Es reguliert die Darmmotilität, also den Prozess, durch den die Nahrung den Verdauungstrakt passiert. Ein niedriger Östrogenspiegel kann diesen Prozess verlangsamen und zu Verstopfung und Blähungen führen.
- Progesteron : Wirkt muskelentspannend. Ein Abfall des Progesteronspiegels kann zu Krämpfen oder unregelmäßigen Kontraktionen im Verdauungstrakt führen, was wiederum Bauchbeschwerden oder unregelmäßigen Stuhlgang zur Folge haben kann.
Diese Schwankungen können das empfindliche Gleichgewicht des Darmmikrobioms stören und Symptome wie die folgenden verursachen:
- Anhaltende Blähungen.
- Wechselnde Verstopfung und Durchfall.
- Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln.
Der Zusammenhang zwischen Hormonen und Darmgesundheit verdeutlicht, warum Verdauungsveränderungen oft zu den versteckten Symptomen der Menopause gehören.

Stress und die Darm-Hirn-Verbindung
Die Menopause geht häufig mit erhöhtem Stress einher, was Verdauungsprobleme verschlimmert. Die Darm-Hirn-Achse – ein bidirektionales Kommunikationsnetzwerk zwischen Gehirn und Darm – spielt dabei eine entscheidende Rolle.
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In Stresssituationen aktiviert der Körper seine „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion und lenkt Energie von nicht lebensnotwendigen Prozessen wie der Verdauung um, um wahrgenommene Bedrohungen abzuwehren. Dies kann folgende Folgen haben:
- Langsamere Verdauung, die zu Blähungen und Verstopfung führt.
- Erhöhte Empfindlichkeit des Darms, die zu Krämpfen oder Beschwerden führen kann.
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Emotionale Veränderungen wie Angstzustände und Stimmungsschwankungen, die in den Wechseljahren häufig auftreten, können diesen Kreislauf verstärken. Stress verändert die Zusammensetzung der Darmflora und führt zu einer Dysbiose – einem Ungleichgewicht der Darmbakterien, das die Symptome verschlimmert.






